Am 8. und 9. Juni fand in den Räumen der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) am Rande der Paderborner Innenstadt das 15. Paderborner Ponnuki statt. Bereits im Vorfeld hatte sich eine starke Beteiligung angedeutet, und am Samstag konnten wir bei strahlendem Sonnenschein einen absoluten Teilnehmerrekord verbuchen. Am Hauptturnier nahmen insgesamt 62 Personen teil (teilweise nur an einem der beiden Tage), und auch das 9×9-Turnier am Samstag Vormittag wurde gut angenommen. Die Spielerinnen und Spieler bewegten sich dabei insgesamt im ganzen Feld von 30 Kyu bis 6 Dan. Parallel zum “kleinen” Turnier fand ein Seminar von Andreas Fecke (3d) statt, bei dem man einiges darüber lernen konnte, ob, wann, wie und warum eigentlich man ein gegnerisches Moyo reduzieren oder vielleicht doch lieber invadieren sollte. Auch hier hatten sich zehn Interessierte eingefunden.
Dank des Wetters und des von Lars spontan organisierten Sonnenschutzes konnte der Andrang sich aber spannenden Spielen widmen. Chaos und Verzögerungen hielten sich in akzeptablen Grenzen, und da Go-Spieler ja naturgemäß direkt zu den Steinen greifen, fanden die ersten schnellen Spiele noch vor der ersten Runde statt. Während die hinteren Bretter die Sonne genießen konnten (und manche auch in den Schatten flüchteten), mussten die ersten im Innern der KHG schwitzen. Eine Neuheit des Turniers war die Übertragung der ersten beiden Bretter auf KGS, die Thomas Haarhoff und Rebekka Bressan organisiert hatten. Die Spiele wurden zeitweise von bis zu hundert Interessierten verfolgt und kommentiert; die Kifus findet Ihr im Archiv von KGS: Brett 1 und Brett 2.
Die Paderborner selbst waren dieses Jahr erstaunlich stark vertreten: im Hauptturnier starteten allein 17 Personen für Paderborn, darunter seltene Gäste ebenso wie Neulinge, die ihr erstes Turnier besucht haben! Beim 9×9-Turnier starteten allein schon aufgrund der kurzen Anreise viele von uns, und mit Swante Scholz (1. Platz) sowie Nadja und Pia Hamelmann (beide 2. Platz) als Siegerinnen und Sieger blieben die ersten drei Preise alle in Paderborn.
Stärkster Spieler vor Ort war FJ Dickhut (6d), der in Absprache mit den Teilnehmern des Spitzenfeldes grundsätzlich 3 Steine Vorgabe gab. Dennoch konnte sich niemand gegen ihn durchsetzen, und er gewann das Turnier vor Malte Weiß (2d, Dortmund) und Patrick Säring (1d, Osnabrück).
Die weiteste Anreise hatten dieses Jahr chidori und pasky, die aus Prag den Weg bis nach Paderborn fanden. So kam es zwischen den Spielen noch zu einem inoffiziellen Stell-dich-ein eines Teils der Computer-Go-Szene, hat doch die Abwesenheit von pachi und gomorrha deren Entwickler Petr Baudiš und Lars Schäfers nicht von einem Plausch abhalten können.
Auch wenn das Turnier dieses Jahr größer ausgefallen ist, gab es glücklicherweise nur das erwartbare, nicht das ausufernde Chaos. Dazu hat neben den Organisatoren Andreas Fecke und Martin Hershoff insbesondere Theresa Bee beigetragen, die ihre Turnierteilnahme selbstlos der Küche geopfert hat (vielen Dank dafür!).
Und zu guter Letzt lässt sich die (zumindest in Paderborn) wachsende Go-Gemeinschaft gut durch dieses Bild beschreiben: selbst während der Preisverleihung muss man damit rechnen, dass gespielt wird.
In diesem Sinn: bis zum nächsten Jahr!