Am 18. und 19. Januar hat wieder das Turnier in Essen stattgefunden, deren 85 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch durch eine starke, sechsköpfige Abordnung aus Paderborn unterstützt wurden (damit haben wir 7% der Spieler gestellt). Wie in jedem Jahr fand das Turnier in den Räumen der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) im Studentenwohnheim “Die Brücke” statt. Damit wurde sehr angenehm auf zwei Etagen (mit Galerie) sowie einem Extraraum für die Topspieler gespielt. Ergänzt wurde die Spielfläche durch eine lounge-artige Sofalandschaft mit guter Verpflegung und Kurzweil etwa durch eine berühmte Anime-Serie und weitere Go-Filme.
Das Turnier war ein Fünf-Runden-Turnier mit 60 Minuten Bedenkzeit (und 20 Steinen pro fünf Minuten Byo-yomi, sechs Punkte Komi). Für Paderborn sind Bekky, Saskia, Andreas K., Carsten, Martin S. und Sven angereist und haben sich im Bereich 9 bis 19 Kyu ins Getümmel gestürzt.
Insgesamt haben wir ein gutes Ergebnis erzielt: von dreißig Spielen haben wir 16,5 gewonnen (ja, Andreas hat ein Jigo gebaut; allerdings nicht gegen unsere Jigo-Weltmeisterin aus Gütersloh). Nach jeder Runde traf man sich zum obligatorischen Erfahrungsaustausch, um die Wunden zu lecken oder sich bejubeln zu lassen, und hier wurden dann die spannendsten Partien zum Besten gegeben. Unvergessen die Antwort auf die Frage, wie man denn gewonnen hätte: “Naja, Schwarz hatte halt fast nur tote Steine auf dem Brett und deshalb aufgegeben”. Ungewohnt auch dieser Sieg: man selbst hat nur acht Minuten verbraucht, während der Gegner nach 75 Minuten auf Zeit verliert.
Verlorene Spiele wurden natürlich ausgiebig gerechtfertigt: was kann man denn auch schon dafür, wenn man aus Mangel an Vorhand einfach nicht zum Zuge kommt? Oder wenn ständig jemand mit dem Fotoapparat neben einem steht und man so völlig aus dem Konzept gebracht wird?
Doch auch die Selbstbeherrschung der Zuschauer laufender Partien wurde auf eine harte Probe gestellt. So etwa, als Schwarz ein haushoch gewonnenes Spiel auf die letzten paar Züge haushoch verlor, weil er die offensichtlich richtige Verteidigung einfach nicht spielen wollte…
Abgesehen vom eigentlichen Turniergeschehen gilt für Essen immer: es ist nicht nur der Auftakt für das neue Jahr, sondern auch der Abschluss des alten. Denn in Essen werden die Deutschlandpokale verliehen! Und auch 2013 war Paderborn wieder mit von der Partie, denn Carsten konnte sich in der Gruppe C den zweiten Platz erkämpfen, nur haarscharf hinter Felix Aengenendt (Bonn). So wandert nach 2012 bereits ein zweiter Pokal zu uns.
Und da Essen auch ein Turnier ist, das für den Deutschlandpokal gewertet wird, haben wir bereits die ersten Punkte für 2014 gesammelt. Wer weiß, vielleicht erringt Paderborn auch in diesem Jahr wieder eine Trophäe? Eine Übersicht über den Deutschlandpokal gibt es hier; ob ein Turnier für den Pokal gewertet wird, steht in der Regel auf der Ausschreibung.
Die gesamten Ergebnisse aus Essen gibt es auf den Seiten des Go-Bundes sowie in der Europäischen Go-Datenbank. Die nächsten Turniere sind in Göttingen und Bonn.
Fotos: Andreas K., Vanessa T., Text: Sven W.