Am 22. und 23. Februar fand das 35. Bonner Go-Turnier statt. Mit in diesem Jahr 112 Teilnehmern gehört es zu den großen Turnieren. Nach Essen und Göttingen ist es bereits das dritte Turnier in diesem Jahr, auf dem wir mit einer paderborner Delegation vertreten waren: mit insgesamt sieben Personen waren wir unterwegs. Damit waren wir nach Bonn selbst (mit ganzen 30 Personen) die am stärksten vertretene Stadt!
Gespielt wurde wie seit eh und je in der Ev. Kirchengemeinde Bonn-Beuel. Neben einem großen Saal für das Hauptfeld und einem kleineren Raum für die Top-Gruppe gab es auch genug Platz für die Erholung und Verpflegung zwischendurch. Gespielt wurden sechs Runden (also eine mehr als gewohnt) mit 45 Minuten Bedenkzeit und 20 Steinen pro fünf Minuten Byoyomi. Wer mochte, konnte sich zwischendurch durch warme Suppen und zahlreiche Kuchen stärken – alles selbstgemacht!
Außerdem vor Ort: Tobias Berben vom Hebsacker-Verlag, bei dem man sich nicht nur mit Literatur eindecken konnte, sondern sich auch am Ende – wenn man denn gut genug gespielt hatte – einen Preis aussuchen durfte.
Doch Fortbildung findet bekanntlich nicht nur durch das Lesen von Büchern statt. Deshalb wurde natürlich auch zwischen den Partien fleißig analysiert, und zu Analysieren gibt es auf jeden Fall genug: Wir haben zwar nur wenige Spiele mitgeschrieben, aber bei insgesamt 36 paderborner Partien kommt da trotzdem genug zusammen, um in den nächsten Wochen am Mittwoch etwas zum Diskutieren zu haben.
Doch wo so viele Go-Spielerinnen und Go-Spieler zusammenkommen, wird natürlich nicht einfach nur Go gespielt. Unser persönlicher Favorit war Phantom–Rengo: Partner-Go, bei dem man allerdings nur einen Teil der Züge sehen konnte und den anderen Teil raten musste. Aus Zeitgründen konnten wir leider nicht mehr die Variante ausprobieren, wo jede Beteiligte ein eigenes Brett bekam…
Insgesamt haben wir 36 Partien gespielt: Andreas K. und Martin H. kamen am Sonntag nach, während Bekky, Pia, Saskia, Carsten und Sven bereits am Samstag angereist waren. Von den 36 Partien konnten wir 20,5 Siege verbuchen (und das Jigo hat nichts mit unserer Jigo-Weltmeisterin aus Güterloh zu tun). Da sich die “Doppel-Kyus” an den ersten zehn bis zwölf Brettern (von 52) getummelt haben, war das Anfängerfeld recht dünn, wodurch wir zwei reine Paderborn-Spiele gelost bekommen haben (was der Spielfreude natürlich keinen Abbruch getan hat – haben sich doch dadurch teilweise mal Leute getroffen, die sich sonst konsequent aus dem Weg gehen…).
Bei so vielen Spielen war natürlich etwas Dramatik wieder nicht zu vermeiden. Die ersten Runden wurden noch sehr deutlich entschieden (leider nicht immer für uns), danach wurde es vielfältiger. Es gab auch dieses Mal wieder eine Partie, bei der wir gerade mal ein Viertelstündchen verbraucht haben, der Gegner aber aus Mangel an Zeit verloren hat. Ebenfalls denkwürdig muss die Partie gewesen sein, bei der die mühsame Aufzeichnung anschließend systematisch vernichtet wurde. Ein interessanter Sieg war außerdem das “geplante Jigo”, das dann versehentlich durch ein Ko doch noch um zwei Punkte gewonnen wurde. Aber letztlich geht es ja nicht um den Sieg, oder um es mit der knappen Zusammenfassung eines Spielers zu sagen: “grandios gespielt, aber verkackt”.
Alle Ergebnisse gibt es beim Deutschen Go-Bund und früher oder später auch in der Go-Datenbank. Sämtliche Spiele aller (heutigen und früheren) Paderborner Spielerinnen und Spieler finden sich dort übrigens auch.