Am Sonntag ist es soweit: die 58. Europameisterschaft beginnt. Von nun an wird jeden Tag am Vormittag eine Runde des Hauptturniers (die eigentliche Meisterschaft) gespielt. An über zweihundert Brettern messen sich Spielerinnen und Spieler aus aller Welt. Und während in den drei Räumen für die Hoch-Dans die konzentrierte Stille nur durch das Klacken der Steine unterbrochen wird, wird der Hauptraum von einer Geräuschkulisse aus Klackern, Rascheln, Flüstern, dem Klicken der Fotoapparate und dem Piepsen der elektronischen Uhren beherrscht.
Das ist für Go-Spieler natürlich genau die richtige Atmosphäre, um in Spielstimmung zu kommen, und so ist trotzdem die Konzentration fast greifbar.
Nachdem man sich von der Hauptrunde erholt hat, kann man sich – wenn man nicht an einem der Begleitturniere teilnimmt – Ratschläge von den Profispielern holen. Mit dabei ist auch in diesem Jahr wieder der unnachahmliche Kozo Hayashi, aber auch der Nachwuchs ist angereist, etwa Katerchen Schlau aus Hamburg.
Totzdem bleibt noch Zeit, das historische Sibiu weiter zu erkunden. Neben der Fußgängerzone finden sich nicht nur liebevoll restaurierte Cafés und Reste der Stadtmauer, sondern auch Straßenzüge mit dem Charme einer nicht zu leugnenden Authentizität. Allerdings war es eine gute Entscheidung, einen Regenschirm mitzunehmen, ist doch die Regenquote in den letzten Tagen stark gestiegen.
Am Abend etabliert sich langsam der Treff im Restaurant nebenan. Hier sind insbesondere die neuen Profis begehrte Spielpartner der alten Hasen, aber es gibt glücklicherweise genug Bretter, um auch selbst ein Spiel zu wagen.
Damit sind die ersten drei Tage Turnier vorbei; am Mittwoch ist spielfrei. Die Ergebnisse lassen sich auf egc2014.com verfolgen.
Text: Sven Walther
Fotos: Marina Seiwert, Sven Walther
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