Wie bereits am letzten Mittwoch ist auch diese Woche wieder spielfrei. Zwar laufen auch heute Begleitturniere, doch für uns heißt es: auf in die Karpaten!
Unser Ausflug führt uns von Sibiu aus nach Südwesten, erst an den Rand der Berge, dann auf einen der höchsten Pässe nach Süden in die Walachei. Aber wir beginnen mit einem der Landsitze des Herrschers Samuel von Brukenthal: Als passionierter Gärtner und Tierforscher hat er sich in Avrig (Freck) einen weitläufigen Park samt exotischen Pflanzen und Tieren angelegt, der seinerzeit (vor etwa 200 Jahren) zu einem Zentrum für Tier- und Pflanzenkundler wurde.
Anschließend geht es weiter nach Cârta, zu den Ruinen der östlichsten Ziesterzienserabtei Europas. Hier wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts ein Kloster gegründet, das im Laufe der Jahrhunderte eine wechselvolle Geschichte von Aufstieg, Plünderungen und Niedergang erlebt hat. Heute zeugen eindrucksvolle Ruinen, eine restaurierte Kirche und ein bodenständiger und sehr hilfsbereiter Pfarrer mit vielen Geschichten von dieser Zeit.
Nach so viel Geschichte geht es mitten in die Karpaten, auf den zweithöchsten Pass Rumäniens. Hier trifft man auf einen über sechzig Meter hohen Wasserfall, der sich am Rande der Serpentinenstraße in die Tiefe stürzt.
Der Wasserfall speist sich letztlich aus dem Bâlea Lac, einem alten Gletschersee. Hier, auf über zweitausen Metern Höhe, erwischt uns das Mikroklima der Berge. Innerhalb von zwei Stunden haben wir Sonnenschein, Nebel, Wolken, Niesel- und Starkregen und Gewitter, alles wild durcheinander. Zwischen schroffen Bergwänden und steilen Hängen öffnet sich hier auch der lange Blick ins Tal – zumindest bei weniger diesigem Wetter.
Insgesamt waren wir natürlich nicht die einzigen Touristen, aber trotzdem hat sich diese Tour mehr als gelohnt: So schön Sibiu auch ist, ist es doch noch einmal etwas Besonderes, auch das Umland und die Karpaten zu Gesicht zu bekommen.
Text und Fotos: Saskia Flake, Sven Walther
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